MORO Fläche

Quelle: Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH

Quelle: Zweckverband Raum Kassel

Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen - Region Kassel

Die großen gesellschaftlichen Trends der Digitalisierung, der demografischen Entwicklung und der Dekarbonisierung wirken global auf die Arbeitswelt in Industrie und Gewerbe ein. Sie bewirken veränderte Flächenansprüche mit teils neuen, spezifisch notwendigen Standortqualitäten. Die Digitalisierung macht u.a. den Breitbandausbau gerade im ländlichen Raum dringend erforderlich. Mit verschärften Zielen zur CO2-Reduktion wird mit der Etablierung neuer Branchen am Wirtschaftsmarkt zu rechnen sein. Der Umstieg auf klimafreundliche Technologien sowie notwendige Veränderungen in Personen- und Güterverkehr rufen wiederum neue Flächenansprüche hervor. Die generellen Handlungsnotwendigkeiten sind global bekannt, jedoch fehlen konkrete Informationen über die Auswirkungen der beschriebenen Trends auf die Region Kassel. Dieses bestehende Defizit an belastbaren Daten in ihrer notwendigen Aktualität und Tiefe gilt es daher im Rahmen des Modellprojekts auszugleichen, damit die bedarfsgerechte Gewerbeflächenentwicklung nicht gehemmt wird.


Insgesamt steht eine hohe Flächennachfrage einer reduzierten Verfügbarkeit geeigneter Flächen gegenüber. Damit stoßen die Kommunen an die Grenzen ihrer gewerblichen Eigenentwicklung, zudem können auch die von außen auf den Untersuchungsraum einwirkenden Anfragen interessierter Investoren nicht bedarfsgerecht beantwortet werden – dies ist jedoch Ziel und Anspruch eines so gewerbeaffinen und wirtschaftsstarken Standorts wie er als Untersuchungsraum für das Modellprojekt ausgewählt wurde.

Mit dem Modellvorhaben können entsprechend notwendige akteursübergreifende Strukturen in Stadt und Landkreis aufgebaut werden, um Flächenbedarfe und Flächenverfügbarkeiten in einer gewerbeaffinen Region miteinander verschneiden zu können. Das Einbeziehen aller Kommunen als Träger der Planungshoheit ist Voraussetzung, um die Gewerbeflächenentwicklung (Neubau und Bestand) den Bedarfen und aktuellen Herausforderungen entsprechend langfristig sicherstellen zu können.

 

Herausforderungen: 

 

  • Hoher Flächenbedarf bei geringer Verfügbarkeit geeigneter Flächen
  • Unkoordinierte Einzelentwicklungen führen zu Flächenkonkurrenzen
  • Fehlende belastbare Daten zu Flächen und Flächenbedarfen
  • Klimatische Aspekte sind bisher nicht systematisch berücksichtigt

 

Vor diesem Hintergrund wurde das Modellvorhaben „Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen – Ein regionales Steuerungsinstrument für die Region Kassel“ durch den Landkreis Kassel gemeinsam mit dem Zweckverband Raum Kassel (ZRK) initiiert.

Kontakt

Marlitt Hupke

Zweckverband Raum Kassel

marlitt.hupke@zrk-kassel.de

0561 10970-41

 

Christoph Haller

Zweckverband Raum Kassel

christoph.haller@zrk-kassel.de

0561 10970-33

 

Christina Grebe

Landkreis Kassel

christina-grebe@landkreiskassel.de

0561 1003-2451

Abb 2

Quelle: Zweckverband Raum Kassel

Zielsetzung

Die Region Kassel steht vor der Herausforderung, die wirtschaftliche Entwicklung mit knappen Flächenressourcen und zunehmenden klimatischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Besonders die Verfügbarkeit geeigneter Gewerbeflächen ist begrenzt, während die Nachfrage stetig steigt. Viele Kommunen stoßen dabei an ihre planerischen und organisatorischen Grenzen.

 

Die gewerbliche Entwicklung der Region Kassel erfolgt mit dem übergeordneten Ziel, eine schonende Flächeninanspruchnahme zu gewährleisten, die mit den sich klimatisch verändernden Bedingungen verträglich ist. Da es gerade an solchen Flächen mangelt, die sich unter Nachhaltigkeitsaspekten und im Rahmen von Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategien am besten für die Gewerbeflächenentwicklung eignen würden, besteht auch zur Begegnung des Klimawandels ein diesbezüglicher dringender Steuerungsbedarf.

 

Ziel des Modellvorhabens war daher die Entwicklung eines regionalen
Steuerungsansatzes, der:

  • die gezielte Sicherung geeigneter Gewerbeflächen ermöglicht,
  • auf interkommunaler Kooperation basiert,
  • Klimaschutz sowie Ressourcenschonung aktiv einbezieht,
  • akteursübergeifende Strukturen sichert.

 

Im Fokus stand eine strategische Gewerbeflächenentwicklung, die regionale Stärken nutzt, Wettbewerbsvorteile erhält und gleichzeitig den Flächenverbrauch minimiert.

Quelle: Zweckverband Raum Kassel

Modellregion Kassel

Quelle: Landkreis Kassel

Wesentliche Projektbausteine

Der erste Arbeitsschritt dient dem Identifizieren bestehender Planungsgrundlagen, um den Status Quo der gewerblichen Entwicklungsplanung in der Region zu ermitteln und auch um den Status Quo mit den Ansätzen in anderen Regionen vergleichen zu können. Methodisch eignen sich zunächst eine Literatur- und Internetrecherche zur Erfassung bestehender Planungsgrundlagen sowie eine daran anschließende Dokumentenanalyse. Auch sollen relevante Stakeholder identifiziert werden.

In diesem Arbeitsschritt geht es darum, Flächenverfügbarkeiten u.a. unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu identifizieren und systematisch zu erfassen. Die Datenerhebung und -erfassung erfolgt durch Analyse und Aufbereiten von GIS Daten und weiteren Plangrundlagen sowie durch Ortsbegehungen und Befragungen/Interviews. Die Systematik soll qualitative und quantitative Kriterien beinhalten. Ein weiteres Ziel ist das Identifizieren und systematische Erfassen von Bedarfen für gewerbliche Flächen bei potenziellen Investoren. Ermittelt werden aktuelle Trends, die Einfluss auf den Flächenbedarf nehmen, sowie die Bedarfe an sich. Dekarbonisierung, Digitalisierung, Inflation etc. lassen neue Bedarfe erwarten. Zudem werden mögliche Steuerungsmechanismen abgeleitet und mit den Landkreiskommunen sowie der Stadt Kassel im Rahmen von Fokusgruppengesprächen eine Interessenausgleichssystematik erarbeitet.

Auf Basis vorangegangener Maßnahmen werden die Ergebnisse in ein regionales Steuerungsinstrument überführt, in ein „Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen“, das als Produkt aus dem Modellprojekt hervorgehen soll. Die Erkenntnisse sollen fachöffentlich kommuniziert werden.

Projektdarstellung

Das Modellvorhaben „Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen – Ein regionales Steuerungsinstrument für die Region Kassel“ wurde unter Federführung des Landkreises Kassel (LK KS) gemeinsam mit dem Zweckverband Raum Kassel (ZRK) durchgeführt. Über den ZRK war auch die Einbindung der Stadt Kassel gewährleistet.
Gegenstand des Modellvorhabens war die Erarbeitung eines „Entwicklungsprogramms Gewerbeflächen“. Mit diesem soll die gewerbliche Entwicklung in der Region Kassel möglichst gezielt gesteuert werden. Der Bedarf eines solchen regionalen Steuerungsinstruments besteht deshalb, weil in der Region eine Diskrepanz zwischen einer hohen Flächennachfrage einerseits und einer begrenzten Verfügbarkeit geeigneter Flächen andererseits besteht. Damit stoßen die Kommunen an die Grenzen einer gewerblichen Eigenentwicklung. Zudem können auch die von außerhalb eingehenden Anfragen interessierter Investoren nicht bedarfs- und zeitgerecht beantwortet werden – dies ist jedoch Ziel und Anspruch einer so gewerbeaffinen und wirtschaftsstarken Region.

Das Ziel des Projekts bestand darin, mit dem „Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen“ ein regionales Steuerungsinstrument zu erarbeiten, das eine frühzeitige Sicherung von möglichen Gewerbeflächen in der Region Kassel und die räumliche Konzentration der Gewerbeansiedlung an ausgewählten, infrastrukturell und in klimatischer Hinsicht gut geeigneten Orten ermöglicht. Die bedarfs- und zielgruppenorientierte Kategorisierung von Flächen sollte dabei Berücksichtigung finden. Um die Region dauerhaft wettbewerbsfähig halten zu können, ist es notwendig, den Flächenverbrauch so zu gestalten, dass er den tatsächlichen Bedarfen angemessen ist. Gleichzeitig erfolgt die gewerbliche Entwicklung der Region Kassel mit dem übergeordneten Ziel, eine schonende Flächeninanspruchnahme zu gewährleisten, die mit den sich klimatisch verändernden Bedingungen verträglich ist. Zur Vermeidung von Flächenkonkurrenzen bedarf es einer regionalen Steuerung der Gewerbeflächenentwicklung. Diese soll in interkommunaler Kooperation erfolgen.

Akteursnetzwerk

Quelle: Landkreis Kassel

Projektdurchführung

Das Modellvorhaben wurde in sechs Maßnahmen und fünfzehn zugehörige Projektbausteine gegliedert. Es wurden unterschiedliche Methoden angewendet, um unter Einbezug eines breiten Akteursnetzwerks Herausforderungen zu identifizieren und ein entsprechendes Steuerungsinstrument zu erarbeiten. Dafür wurden Daten und Informationen zusammengetragen, die systematisch aufbereitet und in ihrer Gesamtheit im Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen münden.
Wesentlicher Projektbaustein war die Durchführung einer Kommunalbefragung, an der alle 28 kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die kreisfreie Stadt Kassel teilgenommen haben. Zudem wurden sieben Kommunen für eine vertiefende Untersuchung ausgewählt, in der Ortsbegehungen und spezielle Workshops stattgefunden haben. Merkmal des Projekts war insbesondere die Berücksichtigung und Einbeziehung vielfältiger Perspektiven (u.a. Landwirtschaft, gewerbliche Wirtschaft, politische Gremien etc.), die in Expert*innengesprächen, Fokusgruppengesprächen und diversen Workshopformaten erfasst wurden. Hervorzuheben ist insbesondere, dass das von Landkreis Kassel und ZRK durchgeführte Modellvorhaben durch ein erweitertes Akteursnetzwerk begleitet wurde, dessen Vertreter*innen in einem projektbegleitenden Expertenbeirat zusammengeschlossen waren. Dieser diente dazu, die Erkenntnisse aus der laufenden Projektarbeit fachöffentlich zu präsentieren, zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Ergänzt wurden die Maßnahmen durch wissenschaftliche Recherchen und GIS-basierte Analysen.

Quelle: Landkreis Kassel

Unser Weg - ein Prozess

 

Im Modellvorhaben wurden unterschiedliche Methoden angewendet, um unter Einbezug eines breiten Akteursnetzwerks Herausforderungen zu identifizieren und daraus Ableitungen für die Steuerung der gewerblichen Entwicklung in der Region treffen zu können. Dafür wurden Daten und Informationen zusammengetragen, die systematisch aufbereitet wurden und in ihrer Gesamtheit in das Entwicklungsprogramm Gewerbeflächen eingeflossen sind. Charakteristisch für das Projekt war der gemeinsame Prozess, also der enge Einbezug lokaler und regionaler Akteure der gewerblichen Entwicklung. Die dadurch gewonnenen unterschiedlichen Sichtweisen auf das Thema haben die Diskussionsinhalte und die Ausgestaltung des Projekts maßgeblich geprägt. Besonders gewinnbringend war, dass sich das Akteursnetzwerk im Laufe der Zeit um zusätzliche Akteurinnen und Akteure erweitert hat und somit auch der Expertenbeirat mit der Zeit an Mitgliedern gewachsen ist. So ist es gelungen, ein weites Spektrum an Perspektiven einzufangen, für die unterschiedlichen Flächenanforderungen zu sensibilisieren und Akzeptanz für die unterschiedlichen Herausforderungen in der Region zu schaffen.

 

Dieser aktive Einbezug von Akteuren, die stetige Rückkopplung von Projektergebnissen und die offenen Diskussionen haben schließlich zu einer gemeinsamen Position geführt, die den Rahmen für die künftige Gewerbeflächenentwicklung absteckt. Der grafisch dargestellte Prozess kann als Werkzeugkasten, auch für andere Projekte und Regionen, verstanden werden.

Quelle: Landkreis Kassel

Projektergebnisse

Die Durchführung des MORO hat das Erfordernis für eine regionale Steuerung der Gewerbeflächenentwicklung bestärkt. Auch die Notwendigkeit für interkommunale Kooperationen und den sparsamen Umgang mit Fläche konnten deutlich herausgestellt werden. Diese lassen sich u.a. begründen anhand der Lücke zwischen Flächenbedarfen und Flächenverfügbarkeiten, der ungleichen Verteilung von Potenzialflächen in der Modellregion, der Individualität und Branchenspezifität von Standortanforderungen der gewerblichen Wirtschaft oder der fehlenden (verbindlichen) Steuerungsmöglichkeiten auf regionaler Ebene. Die Erkenntnisse helfen damit in der Kommunikation mit Akteur*innen der gewerblichen Entwicklung, um auf interkommunale Kooperationen hinzuwirken und für den sparsamen Umgang mit Fläche sowie für den Blick auf die Region zu sensibilisieren.


Die Erkenntnisse aus der Projektarbeit wurden in Leitsätze und Handlungsempfehlungen über führt, die das Grundgerüst des Entwicklungsprogramms Gewerbeflächen als regionales Steuerungsinstrument darstellen. Sie beschreiben die Rahmenbedingungen für eine flächenschonende und interkommunale und damit zukunftsfähige Gewerbeflächenentwicklung in der Region Kassel, sind aber auch auf andere Regionen übertragbar. Es wurden Ansätze für eine regionale Steuerung der Gewerbeflächenentwicklung und den interkommunalen Interessenausgleich sowie Aspekte der Klima- und Energiewende formuliert. Auch ein bedarfsgerechtes Flächenmanagement und der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen sollen zu einem schonenden Umgang mit Fläche und zur Sicherung der Region als attraktiven Wirtschaftsstandort beitragen. Die Leitsätze spiegeln einen Konsens wider, der gemeinsam erarbeitet wurde. Die Handlungsempfehlungen gehen stärker ins Detail und nehmen auf unterschiedliche Akteure Bezug. Die Leitsätze und Handlungsempfehlungen tragen als gemeinsame Position zur künftigen Steuerung der gewerblichen Entwicklung in der Region bei. Sie sind dadurch für die weitere Kommunikation und Planung von Gewerbegebieten nutzbar, auch über die Projektlaufzeit hinaus.


Das Modellvorhaben ordnet sich sowohl auf Ebene des ZRK als auch auf Ebene des Landkreises in eine übergeordnete Gesamtstrategie ein, indem Ziele und Grundsätze aufgegriffen und weiterentwickelt werden, die bereits in bestehenden Planungen (SRK 2030 und KEK 2030) Anwendung finden. Die in beiden Konzepten enthaltenen Entwicklungsstrategien beruhen auf dem Grundverständnis, dass aktuelle Herausforderungen nicht an Gemeindegrenzen haltmachen und daher bestmöglich in Gemeinschaft, in interkommunaler Zusammenarbeit, angegangen werden können. Dieses Grundverständnis wird durch die Projektergebnisse untermauert und ausdifferenziert. Die bestehenden Instrumente und deren Fortschreibung, die auf den Projektergebnissen basieren werden, tragen so auch zur Sicherung des endlichen Guts Boden, zur Vermeidung von Flächenkonkurrenzen und letztlich zum schonenden Umgang mit Fläche bei.


Handlungsbereiche und Leitsätze:

 

Die Gewerbeflächenentwicklung in Stadt und Landkreis Kassel wird derzeit nur in sehr geringem Umfang regional gesteuert. Für eine zukunftsfähige Entwicklung ist eine Steuerungswirkung sicherzustellen.

Die Städte und Gemeinden sowie Unternehmen werden mehr als bisher aktiv dazu beitragen, Gewerbegebiete nach energetischen und klimatischen Gesichtspunkten zu optimieren.

Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenentwicklung sind notwendig, um einen Mehrwert für die Region Kassel zu erzielen.

Individuelle und branchenspezifische Standortanforderungen sind bei der Erschließung gewerblicher Entwicklungsflächen flexibel zu berücksichtigen.

Bei einer gewerblichen Entwicklung und einhergehenden Ausgleichsmaßnahmen ist die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit (Bodenpunkte) als ein prioritäres Kriterium zu berücksichtigen. Interkommunale Kooperation ist dabei die Grundlage.

Quelle: Landkreis Kassel

Kernbotschaften und Werkzeugkasten

  • Eine zukunftsfähige gewerbliche Entwicklung in der Region Kassel erfordert eine verantwortliche Instanz für die strategische Steuerung auf regionaler Ebene mit verbindlichen Rahmenbedingungen.
  • Interkommunale Kooperationen auf Augenhöhe und eine starke Vernetzung von Akteuren gewerblicher Entwicklungen sind die Basis für eine zukunftsgewandte Planung.
  • Möglichkeiten und Grenzen interkommunaler Kooperationen müssen verständlich dargestellt und transparent vermittelt werden. Um einen Erfahrungs- und Erkenntnistransfer zu ermöglichen, sollten positive Entwicklungen und Best-Practice Beispiele medial kommuniziert werden.
  • Um die Region Kassel dauerhaft wettbewerbsfähig halten zu können ist der Flächenverbrauch so zu gestalten, dass er den tatsächlichen Bedarfen angemessen und mit den sich klimatisch verändernden Bedingungen verträglich ist.
  • Bei der Standortwahl sind branchenspezifische Standortanforderungen ebenso zu berücksichtigen wie die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit des Bodens, die Verfügbarkeit von Fachkräften oder die Lage der Fläche im Raum (Zentralität und Entwicklungsachsen).
  • Eine innovative Gewerbeflächenentwicklung hinterfragt bisher geltende Prinzipien (u.a. das Trennungsgebot von Wohnen & Gewerbe) und definiert neue Standards: eine effiziente Flächennutzung durch verdichtete Bauweise ist sicherzustellen (Innen- vor Außenentwicklung, Nachverdichtung und Aufstockung). Dies betrifft sowohl die Planung als auch den Bestand.
  • Durch einen politischen Auftrag (im Konsens von Stadt Kassel und Landkreis Kassel) könnten Themen wie passgenaue Standortwahl, Nachhaltigkeit, Energiewende, Flächensparsamkeit, Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen in Gewerbegebieten gezielter behandelt werden.
  • Bund und Länder sind gefordert, einen unbürokratischen Zugang zu Fördermitteln zu ermöglichen, um die Umsetzung flächensparender Entwicklungsansätze sowie klimatischer und energetischer Standards finanzierbar zu machen.

Quelle: Landkreis Kassel

Verstetigung

Mit Abschluss der Projektförderung wird die im MORO behandelte Thematik vom Landkreis Kassel und vom ZRK weiterbearbeitet. Beim Landkreis Kassel wird die Fortführung des Expertenbeirats angesiedelt sein, wobei hier auch weiterhin die Stadt Kassel eingebunden sein wird. Außerdem werden die kreisangehörigen Kommunen im Rahmen der Umsetzung des Kreisentwicklungskonzepts weiterhin hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen ihrer gewerblichen Entwicklung begleitet und beraten. Der ZRK wird im Rahmen seiner Aufgaben als Träger der gesamtkommunalen Entwicklungsplanung für seine Mitglieder das Thema der gewerblichen Siedlungsentwicklung künftig verstärkt aufgreifen. Dabei kann an das vorhandene Siedlungsrahmenkonzept mit seinen Leitstrategien und Entwicklungszielen angeknüpft werden, die im Rahmen des MORO vertieft und verfeinert werden konnten.

 

Ziel bleibt es, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kommunen – ob mit oder ohne eigene Flächenpotenziale – in eine gemeinsame Strategie zu überführen, die langfristig tragfähig ist. Dafür braucht es politische Unterstützung, personelle Kontinuität und verbindliche Vereinbarungen. Das MORO hat hierfür erste Grundlagen geschaffen, an die es anzuknüpfen gilt.

August 2025
Projektende

Mit dem Abschluss des Modellvorhabens wurden neue Rahmenbedingungen für die Gewerbeflächenentwicklung in der Region geschaffen. Diese finden sich im oben dargestellten Entwicklungsprogramm wieder und bieten einen Handlungsrahmen für eine flächenschonende, interkommunale und damit zukunftsfähige Gewerbeflächenentwicklung in der Region Kassel.
Das Entwicklungsprogramm ordnet sich sowohl auf Ebene des ZRK als auch auf Ebene des Landkreises in eine übergeordnete Gesamtstrategie ein, indem Ziele und Grundsätze aufgegriffen und weiterentwickelt wurden, die bereits in bestehenden Planungen Anwendung finden (Siedlungsrahmenkonzept des ZRK und Kreisentwicklungskonzept des Landkreises). Diese beruhen auf dem Grundverständnis, dass aktuelle Herausforderungen nicht an Gemeindegrenzen haltmachen und daher bestmöglich in Gemeinschaft, in interkommunaler Zusammenarbeit, angegangen werden können. Dieses Grundverständnis wird auch mit der vorliegenden Publikation untermauert. Sie steht bald als Download zur Verfügung.

17.06.2025
Dresdner Flächennutzungssymposium

Das Modellvorhaben Kassel stellte am  17.06.2025 beim Dresdner Flächennutzungssymposium ein Poster mit dem Titel "Regional denken, interkommunal handeln: Ansätze eines flächenschonenden Gewerbeflächenmanagements am Fallbeispiel Kassel" vor und gewann den ersten Preis für den "Best SpeedTalk". Das Modellvorhaben ist der Forschungsfrage nachgegangen, wie eine zukünftige, flächensparende, interkommunale Entwicklung von Gewerbegebieten erfolgen muss. Ein Augenmerk lag unter anderem auf
der Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren und Entwicklung von Leitzielen, die von den Kommunen im Landkreis Kassel getragen und berücksichtigt werden. Das Poster finden Sie unter folgendem Link: Poster.

Mai 2025
MORO Transfertagung Kassel
Auf der Abschluss- und Transfertagung in Kassel wurden die Ergebnisse der Modellvorhaben vorgestellt. Die Erfahrungen aus den sieben Modellregionen zeigen: Interkommunale und regionale Kooperationen sind eine Chance, um Flächenkonkurrenzen zu begegnen und liefern wichtige Impulse für eine flächensparende Siedlungsentwicklung. Auf dem Podium stellte Marlitt Hupke (Projektbearbeitung beim ZRK) mit Vertreter*innen der Modellvorhaben dar, was sich durch das MORO in der Region verändert hat und was es zukünftig für eine zukunftsfähige Gewerbeflächenentwicklung braucht. Im zweiten Podium der Transfertagung diskutierte Dr. Christoph Haller, Leiter des Fachbereichs Planung beim ZRK, mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis über Herausforderungen und Handlungsperspektiven, um Flächenansprüche regional zu steuern. Die Pressemitteilung des Landkreises Kassel zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link: Pressemitteilung
Januar 2025
Vierte Sitzung des projektbegleitenden Expertenbeirats

In der vierten und letzten Sitzung des projektbegleitenden Expertenbeirats wurde sich auf eine gemeinsame Position verständigt, die den Rahmen für die zukünftige Gewerbeflächenentwicklung in der Region Kassel absteckt. U.a. wurden Ansätze für eine regionale Steuerung der Gewerbeflächenentwicklung und den interkommunalen Interessenausgleich sowie Aspekte der Klima- und Energiewende formuliert. Diese spiegeln einen Konsens wider und sind die Grundlage für die zukünftige Ausgestaltung der gewerblichen Entwicklung. Der projektbegleitende Expertenbeirat wird unter Federführung des Landkreises Kassel nach Ende des Forschungsprojektes weitergeführt und dauerhaft als Beirat für flächenschonende Gewerbeflächenentwicklung eingerichtet. Er soll als Plattform für fachlichen Austausch, strategische Diskussionen und die Umsetzung gemeinsamer Projekte dienen.

Dezember 2024
Zweiter Workshop mit Vertiefungskommunen

Als Fortsetzung des erfolgreichen Workshops mit den Bürgermeistern der vertiefenden Kommunen im Juni 2024 wurde im Dezember an einer gemeinsamen Position weitergearbeitet. Im Fokus der Diskussion stand die Ausgestaltung eines bedarfsgerechten Flächenmanagements und die Notwendigkeit zum Erhalt landwirtschaftlicher Flächen. Darüber hinaus wurden Handlungsempfehlungen für eine interkommunale Flächenentwicklung angesprochen und Ansätze für eine Verstetigung der Projektergebnisse erarbeitet. Neben der kreisfreien Stadt Kassel waren fünf Kommunen aus dem Landkreis Kassel vertreten, die vor unterschiedlichen Herausforderungen in der Gewerbeflächenentwicklung stehen. Eine gemeinsame Position soll dazu beitragen, diese unterschiedlichen Herausforderungen zusammenzuführen.

September 2024
Erfahrungsaustausch mit Unternehmer*innen aus der Region

In zwei Workshops am 24. September und 9. Oktober wird ein Erfahrungsaustausch mit Unternehmer*innen aus der Region stattfinden. Vertiefend zu den Unternehmensbefragungen, welche durch die IHK und der HWK durchgeführt wurden, sollen somit Perspektiven und Erfahrungen der Unternehmer*innen zum Thema gewerbliche Entwicklung im Landkreis Kassel aufgenommen und gesammelt werden. Es haben sich insgesamt ca. 20 Vertreter*innen der regionalen Wirtschaft zu den beiden Workshops angemeldet.

Juni 2024
Dritte Sitzung des projektbegleitenden Expertenbeirats

Ende Juni wurde der Expertenbeirat zur dritten Sitzung eingeladen. Ziel der Beiratssitzung war es, die mit den Vertiefungskommunen erarbeiteten und abgestimmten Kernaussagen durch Aussagen unserer Experten hinsichtlich der Umsetzbarkeit zu untermauern.

Juni 2024
Gespräch mit Landwirtschaftsverbänden

Am 17. Juni 2024 fand ein Austausch des MORO-Projektes mit Vertreter*innen der Landwirtschaftsverbände aus der Region Kassel statt. Ziel dieses Gespräches war es, die Sichtweisen und Positionen der Landwirtschaft zur flächensparenden Gewerbeflächenentwicklung in das Projekt einfließen zu lassen. Als wichtiges Ergebnis dieses Gespräches kann festgehalten werden, dass insbesondere die Bodenqualität ein wichtiges Kriterium darstellt und bei der gewerblichen Entwicklung zu berücksichtigen ist. Auch das Thema interkommunaler Flächenaustausch stand auf der Agenda der Diskussion.

Juni 2024
Workshop mit Vertiefungskommunen

Im Juni 2024 fand ein gemeinsamer Workshop-Termin mit den vertiefenden Kommunen des MORO-Projektes statt. Seit November 2023 wurden in insgesamt sieben Städten und Gemeinden eine vertiefende Untersuchung durchgeführt. Mittlerweile konnten die Erstgespräche weitgehend abgeschlossen und die Auswertung der Ergebnisse begonnen werden. In mehreren Komunen werden sich in den kommenden Wochen auch noch weitere Gesprächstermine mit Einzelpersonen, Institutionen oder Akteursgruppen anschließen.

Dieser Arbeitsschritt sollte vor der Sommerpause abgeschlossen sein, sodass dafür ein zweistündiger Workshop mit den Bürgermeistern der sechs vertiefenden Kommunen aus dem Landkreis sowie mit Vertreter*innen der Stadt Kassel geplant und erfolgreich durchgeführt wurde. Die bisherigen Erkenntnisse aus den vertiefenden Kommunen wurden vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Es wurden Positionen der Bürgermeister in Form von Kernaussagen verabschiedet, die in die Ergebnisse des Projekts einfließen werden. Ein weiterer Workshop in ähnlichem Format ist für Dezember 2024 geplant.

Mai 2024
Podiumsdiskussion am Tag der Regionen in Pforzheim

Der Bundeskongress wurde unter dem Leitthema „Fläche unter Druck – Interessenkonflikte planvoll lösen“ ausgerichtet. In diesem Rahmen gaben Vertreter*innen der Modellvorhaben einen Einblick in ihre Projekte und diskutierten Lösungsansätze für eine flächensparende Siedlungsentwicklung. Welche Steuerungsansätze werden berücksichtigt und wie können diese die regionale Siedlungsentwicklung beeinflussen? Welche Herausforderungen und Widerstände finden sich in den Modellregionen in Bezug auf sparsame Flächeninanspruchnahme? Mit diesen und weiteren Fragen zogen die Vertreter*innen mit Moderator Bernhard Faller eine Zwischenbilanz.

April 2024
Start der Unternehmensbefragung

In gemeinsamer Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Kassel, der Handwerkskammer Kassel und der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH, wurde eine Unternehmensbefragung vorbereitet. Diese dient der Informationsgewinnung zu Sichtweisen der Gewerbetreibenden hinsichtlich der künftigen Gewerbeflächenentwicklung sowie der Abfrage von Flächenbedarfen ausgewählter Unternehmen im Landkreis Kassel.

Januar 2024
Zweite Sitzung des projektbegleitenden Projektbeirats

Im Januar 2024 kam der projektbegleitende Expertenbeirat zu seiner zweiten Sitzung zusammen. Der Schwerpunkt der Sitzung lag in der Betrachtung der Gewerbeflächenentwicklung im Untersuchungsgebiet aus unterschiedlichen Perspektiven. Diese Perspektiven unterteilten sich in die Gruppen "Akteure", "Instrumente" sowie "Räumlicher Bezug". Damit wurde auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse aus der ersten Beiratssitzung aufgebaut. In drei Kleingruppen wurden wesentliche Aspekte diskutiert und zusammenfassend präsentiert.

November 2023 - April 2024
Vertiefende Untersuchung in sieben Städten und Gemeinden

In allen vertiefenden Kommunen wurden Vort-Ort-Besuche und Gespräche mit der Verwaltungsspitze durchgeführt. Für jede Vertiefungskommune wurde ein Steckbrief mit den wichtigsten Informationen erstellt, welche zugleich einen Bezug zu der Online-Befragung herstellten. Darüber hinaus fungierten Arbeitskarten als interaktive Methode, um im Vor-Ort-Termin Potenziale für gewerbliche Flächen zu identifizieren. Als Zwischenergebnis der vertiefenden Untersuchung wurde eine systematische Darstellung von Potenzialflächen entwickelt, um eine einheitliche Darstellung und Dokumentation zu ermöglichen. Für Mai 2024 ist ein Workshop mit den Bürgermeistern der Vertiefungskommunen vorgesehen (Themenschwerpunkt: Möglichkeiten und Grenzen interkommunaler Kooperation). Der Abschluss der vertiefenden Untersuchungen ist für das dritte Quartal 2024 vorgesehen.

23-24.11.2023
Erster Querschnittsworkshop

Am 23. und 24. November 2023 haben sich 30 Teilnehmende für den Querschnittsworkshop getroffen. Nach einer Begrüßung haben die Vertreter*innen der sieben Modellregionen den aktuellen Stand ihrer Vorhaben präsentiert. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden in der Werkstattphase zu folgenden drei Themenbereichen: Kommunikations- und Informationsstrategien, operative Unterstützung, Instrumente zur Schaffung von (weicher) Verbindlichkeit. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Querschnittsworkshop.

August 2023 - Februar 2024
Expertengespräche mit lokalen und regionalen Akteuren

Die Expertengespräche dienten dazu, die bereits gewonnenen Erkenntnisse (z.B. aus der Kommunalbefragung) zu untermauern und zu konkretisieren. Dafür wurden sowohl die Einschätzungen zu Flächenbedarfen als auch die Erfassung von Flächenverfügbarkeiten thematisiert. Zudem sollten in den Gesprächen Möglichkeiten und Grenzen einer regionalen Steuerung der gewerblichen Entwicklung erarbeitet und energetische wie auch klimatische Aspekte diskutiert werden. Die Gespräche wurden mit Vertreter*innen unterschiedlicher Einrichtungen geführt, darunter bspw. die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer oder die Wirtschaftsförderung.

Juli 2023
Erster Expertenbeirat

Der Expertenbeirat ist ein zentraler projektbegleitender Baustein im Modellprojekt und soll es mit seiner fachlichen Expertise unterstützen. Er setzt sich aus regionalen Experten zusammen. Durch den Expertenbeirat werden wichtige Institutionen in das Projekt einbezogen, die über relevante Informationen und Daten verfügen und aus ihrer jeweiligen Perspektive umfassendes Wissen in das Projekt einfließen lassen.

Juli-August 2023
Online-Befragung der Kommunen im Landkreis Kassel

Die Befragung dient der Bestandsaufnahme und -analyse der Gewerbeflächen und Bedarfe sowie der Ermittlung von Potentialflächen, die sich für die gewerbliche Nutzung eignen. Sie richtet sich an alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden.

19.04.2023
Dialogforum

Das erste Dialogforum bot den teilnehmenden Akteuren des MORO Fläche die Gelegenheit, sich in Präsenz untereinander auszutauschen. Dabei hatte jede Region die Gelegenheit, ihr Vorhaben vorzustellen und auf Fragen und Anregungen zu reagieren. Das Forum wurde zudem durch wissenschaftliche Inputs und eine gemeinsame Arbeitsphase begleitet.

Dezember 2022
Start des Modellvorhabens

Nach der erfolgreichen Bewilligung startet das Modellregionen nun in die aktive Bearbeitung der Themenschwerpunkte. Dabei wird es durch die Forschungsassistenz in seinem Vorhaben beratend unterstützt.