MORO Fläche

Quelle: Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.

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Quelle: Susanne Krebser (Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V.)

Region Bremen

Der Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V. hat das Ziel „bezahlbarer Wohnraum für Alle“ formuliert. In der Region Bremen besteht eine Diskrepanz zwischen Wohnraumbedarf und -angeboten – im Bestand und beim Neubau. Besonders sichtbar ist dies im Segment der kleinen, bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen. Die lange Zeit vielfach gebauten Einfamilienhäuser entgegen der demografischen Entwicklung führten nicht nur zu einer erhöhten Flächeninanspruchnahme, sondern auch zu einem Zuwachs an homogenen Quartieren mit einem nicht ausreichend differenzierten und bedarfsgerechten Angebot.

 

 

Der bis 2030 prognostizierte Wohnraumbedarf lässt sich auf den planerisch verfügbaren Flächen allein nicht realisieren. Mit dem Ansatz der „regionalen Wohnraum- statt Baulandmobilisierung“ soll ein Beitrag zur effizienteren Flächennutzung geleistet werden. „Regionale Wohnraummobilisierung“ heißt, den bestehenden (und ggf. zu ergänzenden) Wohnraum bedarfsgerechter zu erschließen und zu nutzen.

Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, anstelle der vornehmlichen Flächenneuausweisung eine effizientere Bestandsnutzung sowie das Gebot der mehrfachen Innenentwicklung zu verfolgen, ist in der Region vorhanden, konkurriert in der Praxis jedoch mit anderen, stärker wahrgenommenen Durchsetzungsinteressen. In dieser Situation sucht die Region in einem Verflechtungsraum ohne gemeinsame verbindliche Planungsebene, jedoch mit langjähriger Kooperationserfahrung nach einem Weg, fachlich und politisch getragene Steuerungsansätze der Siedlungsentwicklung verbindlich zu vereinbaren.

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Quelle: Susanne Krebser

Zielsetzung

Das Hauptziel ist eine effizientere Flächennutzung in der Siedlungsentwicklung durch die Schaffung eines Steuerungsmodells. Im Rahmen des Modellvorhabens sollen fachlich fundierte, tragfähige und politisch akzeptierte gemeinsame Bewertungs- und Handlungsansätze zur Steuerung des Siedlungsflächenverbrauchs in der Region entwickelt werden. Grundlage für diese ist der Aufbau eines aktuellen und fortschreibbaren, regionalen Datenmodells zu Bevölkerungs- und Wohnungsmarktdaten. Anhand der leicht erfassbaren Visualisierung konkreter Daten wird das Verständnis von Zusammenhängen und den zugrundeliegenden Sachverhalten unterstützt. Unter Rückbezug auf die Inhalte und Ergebnisse der geschaffenen Daten- und Beurteilungsbasis soll schließlich ein gemeinsamer Beschluss „regionale Wohnraummobilisierung“ (Abwägungsbelang) als Steuerungsinstrument beschlossen werden.

Von zentraler Bedeutung ist dabei die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner:innen. Über die Abfolge „transparente Datengrundlage – Information – Erkenntnis – Verständnis – Folgenabschätzung politischen Handelns“ soll der notwendige politische Rückhalt gefördert werden. Politischer Rückhalt plus regionsweiter Beschluss „Wohnraummobilisierung“ schafft die Grundlage für die planerische Umsetzung einer effizienteren Flächennutzung vor Ort. Insgesamt werden die Kommunen in der steuernden Ausübung ihrer Planungshoheit der Siedlungsentwicklung unterstützt.

Quelle: Susanne Krebser

Quelle: Susanne Krebser

Wesentliche Projektbausteine

Das Ziel ist der Aufbau eines regionalen, kontinuierlich fortschreibaren Datenmodells als eigenständiges Werkzeug. Insbesondere Indikatoren der Bevölkerungsentwicklung, die Bautätigkeit, die Wohnungsnachfrage sowie das Wohnungsangebot im Bestand werden regional betrachtet.

Inhaltlich notwendig und taktisch geboten ist die Verständigung auf gemeinsame Leitlinien und Ziele einer regionalen Wohnraummobilisierung. Sie sind die Grundlage, um Bewertungsansätze zu entwickeln, wie die im Datenmodell erzeugten Inhalte eingestuft werden, um letztendlich zur Identifikation von Quartieren zu kommen, in denen Projekte zur regionalen Wohnraummobilisierung notwendig und sinnvoll sind und um Handlungsansätze zu erarbeiten.

Über einen regionalen Beschluss und damit verbundene kommunale Beschlüsse kann die regionale Wohnraummobilisierung Rechtscharakter im Sinne eines in die Abwägung einzustellenden Belanges erhalten und wird damit zum Steuerungsinstrument, ohne in die kommunale Planungshoheit einzugreifen. Dies ist eine Voraussetzung der Umsteuerung von der kommunalen Bauland- zur regionalen Wohnraummobilisierung.

Auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse und der Anwendung im Pilotraum werden mit Akteur:innen des Pilotraums erste Projektideen identifiziert. Projektideen anderer Kommunen können ggfs. hinzukommen. Mit den jeweiligen Projektpartner:innen und unterstützt durch eine Diskussion in der Strategiegruppe werden aus dieser Sammlung Pilotprojekte für die Umsetzung ausgewählt. Die Projektentwicklung wird konkretisiert, ein Umsetzungsbeginn einzelner Projekte noch in der MORO-Laufzeit wird angestrebt.

Die Projektinhalte werden regional gemeinsam erarbeitet bzw. es werden die fachlich erarbeiteten Inhalte in den verschiedenen Projektgremien diskutiert und geprüft: MORO-Kern, Strategiegruppe, thematische Arbeitsgruppen und Regionaler Resonanzraum.

Projektbegleitend wird mit der Forschungsassistenz zusammengearbeitet. Projektbeteiligte nehmen an den geplanten Veranstaltungen zum Austausch zwischen den Modellprojekten und gemeinsamen Diskussion fachlicher Inhalte teil. Die vom Fördermittelgeber vorgesehenen Berichte werden erstellt.

Januar 2023
Auftakttreffen MORO-Kernteam

Nachdem das MORO-Kernteam mit Personal aus dem Pilotraum besetzt wurde, fand das erste gemeinsame Auftakttreffen statt. Neben der Klärung von organisatorischen Details zur zukünftigen regelmäßigen Zusammenarbeit wurde eine vorläufige Indikatorenliste mit
Wohnungsmarktdaten für das Regionale Datenmodell erarbeitet.

Februar 2023
Beginn Maßnahme 1

Für die Entwicklung des Regionales Datenmodells im Maßnahmenbereich 1 des Projekts wurde ein erfahrenes Fachbüro für Datendienstleistungen beauftragt. Dieses begleitete im ersten Schritt die Fertigstellung und Evaluierung ausgewählter Indikatoren, welche im Regionalen Datenmodell angeboten werden sollen.

Mai 2023
Neue Projektpartnerin NBank

Um der Herausforderung der Themen Datenverfügbarkeit und Datenvergleichbarkeit im
länderübergreifenden Kontext zu begegnen, konnte die NBank als neue Projektpartnerin gewonnen werden: Sie wird sich u.a. in den Begleitgruppen beteiligen und ermöglicht den Zugang zu ihrem Datenbestand.

Juni 2023
Erster Aufschlag Datenportal

Vom Auftragnehmer wurde mit dem Aufbau der technischen Infrastruktur für die webbasierte Anwendung („Datenportal“) begonnen. Ein erster Entwurf des Datenportals mit Mietpreisen sowie dem Wohnungsbestand in der Region wurde dem MORO-Kernteam präsentiert. Weitere ausgewählte Indikatoren werden sukzessive in das Datenportal integriert.

Juli 2023
Sub Label
Beginn Maßnahme 2

Im Maßnahmenbereich 2 wurde die öffentliche Ausschreibung erfolgreich durchgeführt und ein geeignetes Fachbüro ausgewählt. Nach der Auftragsvergabe wird nun mit der Erstellung von
Zielen und Leitlinien sowie Bewertungs- und Handlungsansätzen einer regionalen
Wohnraummobilisierung begonnen werden.