MORO Fläche

Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Im dünn besiedelten Ostbayern und auch im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ist ein anhaltend hoher bis überproportionaler Flächenverbrauch bei gleichzeitigem Bevölkerungsrückgang festzustellen. Grund sind u.a. sehr niedrige Baulandpreise sowie oftmals der Versuch, die sinkenden Bevölkerungszahlen durch großzügige Ausweisung von (Gewerbe- und) Neubaugebieten zu stoppen. Da der Landkreis und alle Kommunen als strukturschwach gelten und auf Einnahmen durch Gewerbesteuer und Einkommensteuer angewiesen sind, herrscht zusätzlich ein großer Druck auf die Landschaft hinsichtlich der Ausweisung von neuen Flächen für Wohnen und Gewerbe.

Viele ausgewiesene Flächen bleiben jedoch verwaist, da sie aufgrund der Standortlage der jeweiligen Gemeinde unattraktiv sind. Sollte dennoch eine tatsächlich nachfrageorientiere Gebietsausweisung notwendig sein, stellt sich die Problematik, dass entsprechende Ausgleichsflächen gefunden werden müssen, die zunehmend knapp werden und in Konkurrenz zu (intensiv) landwirtschaftlich genutzten Flächen stehen.

Andererseits stoßen selbst die prosperierenden Mittelstädte in der Region auf Flächenengpässe, da keine Erweiterungsflächen mehr vor Ort zur Verfügung stehen. Eine gewollte wirtschaftliche Entwicklung, von der auch der Landkreis profitieren würde, wird hierdurch blockiert. Hinzu kommt, dass “flächenreiche“, „naturnahe“ Gemeinden, kaum Gewerbenachfrage verzeichnen, da sie meist peripher gelegen sind. Sie können weder Gewerbe ansiedeln noch ihr latentes „Ausgleichsflächenpotential“ in Wert setzen. Sie bleiben so von einer wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt.


Kontakt
Dr. Kristina Schröter
Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge
kristina.schroeter@landkreis-wunsiedel.de
09232 80-538


Alexander Popp
Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge
alexander.popp@landkreis-wunsiedel.de
09232 80-480

Weißenstadt-Syha 02

Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Zielsetzung

Hauptziel und Inhalt des Projektes ist der Aufbau eines Flächenmanagements zur abgestimmten Gewerbeflächenentwicklung und interkommunalen Ausgleichsflächenmanagement. Dabei müssen sowohl kommunalrechtliche, fachplanerische, steuerliche als auch organisatorische/verwaltungstechnische Aspekte beachtet werden. Gleichzeitig braucht es sowohl in den Gemeinderäten als auch in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür, dass ein landkreisweites Vorgehen ökologisch wie regional-ökonomisch sinnvoller ist als das derzeitige individuelle Vorgehen.

 

Um den gemeinschaftlichen, regionsinternen Ansatz zu realisieren, wollen sich im Vorhaben unter Beteiligung des Landkreises alle Gemeinden in einem Zweckverband zusammenschließen und in diesem gemeinsame die weitere Innen-, Gewerbe- und Ökoflächenentwicklung planen. Dem Landkreis kommt dabei die zentrale Koordinierungs- und Steuerungsfunktion zu.

Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Wesentliche Projektbausteine

Dieses Maßnahmenpaket beinhaltet die fortlaufende und umfassende Organisation und Entwicklung der Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie die Sicherstellung des inhaltlich-fachlichen Fortschritts durch Moderation, Begleitung und Koordina­tion des zeit- und abstimmungsintensiven Prozesses (regionsintern wie -extern) sowie Schaffung einer soliden Vertrauens­basis zwischen den jeweiligen Akteuren – über den gesamten Projektzeitraum hinweg.

Die Studien und Vorkonzepte dienen der „Grundsteinlegung“ zur eigentlichen Umsetzung des Projektes, die den vertraglichen Rah­men bilden. Als Ziel ist die Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen zu nennen, die die Gründung eines neuen, umfassenden Zweckverbandes unter Beteiligung der Gemeinden und des Landkreises als zentrale Handlungsinstanz, mit klaren Organisationsregeln und definierten finanziellen Zahlungsströmen ermöglichen.

Die Schaffung einer neuen, zentralen Organisation in Form eines Zweckverbandes, dem alle Gemeinden und der Landkreis angehören, ist das zentrale Ziel. Über den Zweckverband, der in seiner Arbeit auch einen Gewerbe- und Ausgleichsflä­chenpool aufbauen soll, sollen in Zukunft alle „Flächengeschäfte“ sowie die Steuerverteilung und Finanzausgleich der be­teiligten Kommunen abgewickelt werden. Allerdings muss für den Zweckverband auch das Wissen und die Struktur um die internen rechtlichen / finanziellen Abläufe erarbeitet werden, da ein Zweckverband in dieser Form komplettes Neuland ist.

Nach der Gründung geht der Zweckverband in das eigentliche Tagesgeschäft über. Kern ist die Flächenakquise innerhalb (Gemeindegebiete) und außerhalb des Landkreises (Naturraum) und das „Management“ der Ausgleichsflächen (Kategori­sierung, Höherqualifizierung, Ökopunktehandel, Bewirtschaftung) sowie die Regelung der intrakommunalen Ausgleichs­zahlungen zwischen flächenspendenden und flächenverbrauchenden Gemeinden sowie die Verteilung der Gewerbesteu­ern nach Ansiedlung von Unternehmen.

19.04.2023
Dialogforum

Das erste Dialogforum bot den teilnehmenden Akteuren des MORO Fläche die Gelegenheit, sich in Präsenz untereinander auszutauschen. Dabei hatte jede Region die Gelegenheit, ihr Vorhaben vorzustellen und auf Fragen und Anregungen zu reagieren. Das Forum wurde zudem durch wissenschaftliche Inputs und eine gemeinsame Arbeitsphase begleitet.

Dezember 2022
Start der Modellvorhaben

Nach der erfolgreichen Bewilligung starten die ausgewählten Modellregionen nun in die aktive Bearbeitung der Themenschwerpunkte. Dabei werden sie durch die Forschungsassistenz in ihren Vorhaben beratend unterstützt.

Juni 2022
Auswahl der Modellvorhaben

Sieben Modellregionen wurden durch eine Fachjury ausgewählt, sich mit ihren Projekten am MORO Fläche zu beteiligen. Bei der Auswahl wurde unter anderem auf unterschiedliche Themenschwerpunkte und Umsetzungsansätze Wert gelegt.

bis Mai 2022
Ausschreibung und Bewerbung

In Zusammenhang mit der Auftaktveranstaltung, welche das Projekt und seinen Rahmen initiierte, begann die Bewergungsphase für interessierte Regionen. Diese konnten ein eigenes Projektkonzept erstellen und bei der Projektleitung einreichen.