Copyright ILS Research
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Quelle: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Die Regional- und Stadtentwicklung ist zeitgleich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, der Klimakrise, der Energiekrise und der Coronapandemie konfrontiert. Aus diesen resultieren heute wie auch zukünftig neue Flächenansprüche im Raum. Mit dem MORO sollen solche neuen Flächenansprüche in verschiedenen Regionen Deutschlands und die Reaktionen der Planung in Modellvorhaben untersucht sowie Instrumente zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme weiterentwickelt und neu erarbeitet werden.
Das Wirtschafts- und Wohlstandswachstum der letzten 150 Jahre war (und ist nach wie vor) eng mit einer steigenden Flächeninanspruchnahme verbunden. Die Besiedlung hat sich dabei zulasten der Landschafts- und Naturräume ausgedehnt, so dass heute knapp 15 Prozent der Fläche im Bundesgebiet als „Siedlungs- und Verkehrsfläche“ (SuV) klassifiziert werden. Zuletzt hat der Vereinigungsboom der 1990er-Jahre für eine besonders hohe Flächeninanspruchnahme mit zeitweise über 120 Hektar (SuV) pro Tag gesorgt. Seither ist die Flächeninanspruchnahme rückläufig und hat sich gegen Ende des letzten Jahrzehnts in Richtung 50 Hektar pro Tag verringert – trotz eines robusten wirtschaftlichen und demografischen Wachstums.
Mit dem MORO sollen sowohl die Entwicklung der Flächenansprüche als auch die regionalen Steuerungsmöglichkeiten der Flächeninanspruchnahme in den Blick genommen werden. Dabei werden zunächst bestehende Erkenntnisse und Ansätze erfasst und systematisiert. Auf diesen bauen die vorgesehenen regionalen Modellvorhaben auf. Mit ihnen soll der Umgang mit veränderten Flächenansprüchen und innovative Ansätze zu deren Steuerung erprobt werden. Link
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Quellen: Region Freiburg, Verband Region Rhein-Neckar, Zweckverband Raum Kassel, Susanne Krebser, Mediaserver Hamburg / Roberto Hegeler (Metropolregion Hamburg), Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, WWR e.V. (Werra-Wartburgregion e.V.)
Die Regional- und Stadtentwicklung ist zeitgleich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, der Klimakrise und der Coronapandemie konfrontiert. Aus diesen resultieren heute wie auch zukünftig neue Flächenansprüche im Raum. Mit dem MORO sollen solche neuen Flächenansprüche in verschiedenen Regionen Deutschlands und die Reaktionen der Planung in Modellvorhaben untersucht sowie Instrumente zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme weiterentwickelt sowie neu erarbeitet werden.
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Quelle: Siedlungsfläche der Region Berlin auf Basis von Sentinel-1 und Sentinel-2 Satellitendaten (World Settlement Footprint), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), CC BY 4.0
Ein wichtiger Aspekt des Klimaschutzes und der Klimawandelvorsorge ist die Dekarbonisierung bestehender Systeme und Aktivitäten, um den CO2-Ausstoß insgesamt deutlich zu reduzieren. Ansätze der Stadt- und Regionalplanung, die Dekarbonisierung zu unterstützen, sind beispielsweise die Bereitstellung von Flächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, Leitbilder zur kompakten Siedlungsentwicklung oder der klimaresiliente Stadtumbau. Obwohl solche Ideen und Konzepte in der Raumplanung seit vielen Jahren bekannt sind, werden diese in der Umsetzung häufig aufgeweicht oder ziehen sich in die Länge. Die vorliegende Kurzexpertise zeigt auf, dass das Konzept des ‚Carbon Lock-In‘ eine gute Möglichkeit darstellt, die Hintergründe dieser Umsetzungsdefizite theoriegeleitet aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu erklären. Die Expertise kann über diesen Link heruntergeladen werden.
Im Rahmen des MORO Fläche erproben die Modellregionen Ansätze, wie die Steuerung der regionalen Siedlungsentwicklung verbessert werden kann. Dabei geht es auf der materiellen Ebene um eine Raum- und Siedlungsentwicklung, die z.B. sowohl die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme als auch Wachstumsinteressen berücksichtigt und insofern an verschiedenen Zielen ausbalanciert ist. Auf der Verfahrensebene ist grundlegend, dass die Städte und Gemeinden ganz wesentlich über die Siedlungsflächenentwicklung entscheiden. Insofern ist die regionale Siedlungseintwicklung größtenteils das aggregierte Ergebnis der gemeindlichen Siedlungsflächenentwicklung. Regionale Steuerung bedeutet in diesem Sinne – über die Möglichkeiten der Regionalplanung hinaus – eine systematische Einflussnahme auf die diesbezügliche Entscheidungsfindung in den Städten und Gemeinden auszuüben. Dies reibt sich an der kommunalen Planungshoheit und gelingt nicht ohne Weiteres. Die Kurzexpertise stützt sich auf Interviews mit Praktikern der Regionalplanung/-entwicklung und diskutiert basierend auf deren Erfahrungen mögliche Ansatzpunkte einer regionalen Steuerung der Siedlungsentwicklung. Die Expertise kann über diesen Link heruntergeladen werden.
Quelle: AdobeStock_494836516
Im Anschluss an den "Tag der Regionen" haben sich die Beteiligten des MORO Fläche zum 2. Dialogforum in Pforzheim zusammengefunden, um intern über den Projektverlauf, aktuelle Herausforderungen und die nächsten Schritte zu diskutieren. Dabei waren die Modellregionen aufgefordert, eine kritische Zwischenbilanz zu ziehen und die wesentlichen Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen herauszuarbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Dialogforum.
Mit dem Thema "Fläche unter Druck - Interessenkonflikte planvoll lösen" traf der zweite Bundeskongress "Tag der Regionen" in Pforzheim das Kernthema des MORO Fläche. Mit einem Ausstellungsstand und einer Diskussionsveranstaltung war das MORO Fläche beim diesjährigen Kongress vertreten. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Tag der Regionen.
Am 23. und 24. November 2023 haben sich 30 Teilnehmende für den Querschnittsworkshop getroffen. Nach einer Begrüßung haben die Vertreter*innen der sieben Modellregionen den aktuellen Stand ihrer Vorhaben präsentiert. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden in der Werkstattphase zu folgenden drei Themenbereichen: Kommunikations- und Informationsstrategien, operative Unterstützung, Instrumente zur Schaffung von (weicher) Verbindlichkeit. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Querschnittsworkshop.
Das erste Dialogforum bot den teilnehmenden Akteuren des MORO Fläche die Gelegenheit, sich in Präsenz untereinander auszutauschen. Dabei hatte jede Region die Gelegenheit, ihr Vorhaben vorzustellen und auf Fragen und Anregungen zu reagieren. Das Forum wurde zudem durch wissenschaftliche Inputs und eine gemeinsame Arbeitsphase begleitet.
Nach der erfolgreichen Bewilligung starten die ausgewählten Modellregionen nun in die aktive Bearbeitung der Themenschwerpunkte. Dabei werden sie durch die Forschungsassistenz in ihren Vorhaben beratend unterstützt.
Sieben Modellregionen wurden durch eine Fachjury ausgewählt, sich mit ihren Projekten am MORO Fläche zu beteiligen. Bei der Auswahl wurde unter anderem auf unterschiedliche Themenschwerpunkte und Umsetzungsansätze Wert gelegt.
In Zusammenhang mit der Auftaktveranstaltung, welche das Projekt und seinen Rahmen initiierte, begann die Bewergungsphase für interessierte Regionen. Diese konnten ein eigenes Projektkonzept erstellen und bei der Projektleitung einreichen.
Auf dieser Seite finden sich aktuelle Informationen, Neuigkeiten über anstehende und vergangene Veranstaltungen des MORO-Fläche sowie spannende Links zu Informationsportalen und relevanten Projekten. Weitere Informationen finden sich unter anderem auch auf den verlinkten Seiten der teilnehmenden Regionen und der projektbegleitenden Insitutionen, wie zum Beispiel dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Link
Quelle: AdobeStock_369253259
Das Modellprojekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung durchgeführt. Diese begleiten das Projekt und stoßen Impulse im Forschungsprozess an.
Die Forschungsinstitute Quaestio, ILS Research und der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung bilden gemeinsam die Forschungsassistenz des Modellprojekts. Sie führen fachlich und organisatorisch durch das Projekt und koordinieren Prozesse und Kommunikation. Sie betreuen die Modellvorhaben, erfassen die entstehenden Erkenntnisse und führen vertiefende Fallstudien und Expertisen durch.